Von Ostereiern, Hasen und alten Bräuchen
In vielen europäischen Ländern, in den USA, Mexiko, Australien und sogar auf den Philippinen pflegen die Menschen ihre Osterbräuche. Viele dieser Bräuche gehen auf vorchristliche Bräuche zurück und so steht der Hase als Symbol für Fruchtbarkeit, denn Hasen vermehren sich sehr schnell. Im Frühling schon sind es die Hasen, die ihre Jungen - die Märzhasen - zur Welt bringen. Seit vielen Jahrhunderten gibt es den Brauch, daß der Hase die Ostergeschenke bringt. Und dies waren anfangs rote Eier, denn Rot war die Farbe der Liebe und des Blutes Jesu Christi. Die Mär vom eierlegenden und eierbringenden Hasen entstand wohl auch deshalb, weil sich die Hasen vielerorts gerade zur Osterzeit ohne Scheu den Menschen an ihren Wohnorten näherten. Das Ei galt als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Die äußere Beschaffenheit des Eis ließ erahnen, daß hier im Inneren Leben entstand, aber daß auch das Leben hier verborgen bleibt, so wie in einem Grab. In der christlichen Religion betrachtet man deswegen das Ei als Sinnbild für die Auferstehung Jesu Christi. In Anlehnung daran entstand so eine enge Beziehung zwischen dem Ei und der Osterzeit. Unter dem Titel "Von Ostereiern, Hasen und alten Bräuchen" zeigt das Couven-Museum vom 20. Februar bis 18. April 2010 eine Ausstellung rund um das Osterei und dem Osterhasen. Möglich geworden ist die sehenswerte Austellung erst durch die Sammlung der in Mönchengladbach lebenden Kunsthandwerkerin und Expertin für alte Volkskunst Monika Lennartz (im Foto 9). Frau Lennartz stammt aus einer alten Rheydter Kunsthandwerker-Familie und zeigt schon seit den frühen 90er Jahren auf Ausstellungen ihre wertvollen Sammlerstücke. Ihre vier wichtigsten Sammlungen sind barocke Klosterarbeiten mit Christkind-Figuren und Krippen, Weihnachtsschmuck und historischer Christbaumschmuck, eine Osterausstellung und eine Ausstellung von Weihnachtsfiguren aus dem Erzgebirge. Im Couven-Museum gliedert sich ihre Osterausstellung in drei Themengebiete. Im alltäglichen, allgemeinen Teil wird die Figur des Osterhasen und seine Entwicklung als Schenkfigur gezeigt. Im sakralen Teil werden österliche Volkskunst und altes Osterbrauchtum präsentiert. Der größte Teil der Ausstellung ist dem Osterei gewidmet. Mit über 150 kunstvollen, kostbaren und sehenswerten Exponaten eröffnet sich dem Museumbesucher Einblick in die Vielfalt österlicher Volkskunst. Unter anderem sind dies Hasenfiguren in vielen Variationen, kunstvoll bestickte, bemalte und beklebte Eier aus vielen Zeitepochen, Eierbäume, Eier mit religiösen Darstellungen und einige Vitrinen mit Inhalten zum Osterbrauchtum. Begleitend zur Ausstellung finden außerdem Themenführungen für Jung und Alt, Workshops und ein Familientag am 7. März 2010 statt. Für weitere Informationen gibt es Auskunft im Couven-Museum unter Telefon 0241/432-4421 und auf der Website www.couven-museum.de (hr / 19.02.10 - 12:00)