Rembrandt gespiegelt - Meisterwerke der Radierung
Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606-1669) verkörpert wie kein anderer das Goldene Zeitalter der niederländischen Kunst. Seine Dramaturgie des Lichts setzte er nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Druckgrafik meisterhaft um. Die fast 300 hinterlassenen Radierungen zeigen seine thematische Bandbreite. Neben religiösen und mythologischen Szenen, Selbstbildnissen und Porträts stellte er in diesem Medium auch Landschaften, Stilleben und Figurenstudien von Bauern und Bettlern dar. Im Gegensatz zu anderen Meistern brachte er seine Kompositionen meist selbst auf die Radierplatte. Oftmals entstanden sie wohl erst unmittelbar auf der Kupfertafel, so dass er seinen lockeren Zeichenstil auch in dieser Technik erhalten konnte. Die Ausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum zeigt 54 Radierungen Rembrandts und stellt sie ihren Spiegelungen gegenüber. Sie ist im besten Sinne eine Schule des Sehens, die Gelegenheit gibt, die Kompositionen mit frischem Blick zu erkunden und dem Grafiker Rembrandt neu zu begegnen. Da das gedruckte Blatt stets die seitenverkehrte Wiedergabe der ursprünglichen Kupferplatte bietet, ermöglicht es die Ausstellung, dem Meister gewissermaßen über die Schulter zu schauen und seine Entwürfe so zu betrachten, wie er sie bei der Arbeit vor Augen hatte. Nicht selten wandelt sich dabei auch die Wirkung entscheidend, und es stellt sich die Frage, wie weitgehend Rembrandt diesen Umstand berücksichtigte und ob uns vielleicht die Spiegelungen mehr über seine Ideen verraten. Quelle: Presseinformation Stadt Aachen v. 10.11.2011. Foto 2 zeigt die beiden Kuratoren der Ausstellung: Museumsdirektor Peter van den Brink (links) und Dr. Heinrich Beckers. ()